Richtiges Arbeiten bei Hitze

Anfang Juli litt die Schweiz unter einer schweren Hitzewelle. Das Arbeiten bei hohen Temperaturen mit grosser Luftfeuchtigkeit macht Massnahmen zum Gesundheitsschutz nötig.

Die Arbeit im Hochsommer ist in zweierlei Hinsicht belastend: Einerseits kann die UV-Strahlung Haut und Augen schädigen und andererseits können bereits Temperaturen ab 25°C zu Hitzeerschöpfung führen, was sich auf das Wohlbefinden und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Von den der Hitze sind sowohl die Mitarbeitenden draussen als auch drinnen betroffen: Während auf der Baustelle die unmittelbare Wirkung spüren, kann in Gebäuden die Sonnenstrahlung, die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit das Raumklima in Arbeitsräumen negativ beeinflussen.

Arbeit im Freien

Das SECO und die Suva schlagen Massnahmen zum Schutz der Gesundheit vor, die nach vier Hitzestufen geordnet sind und sich auf mittelschwere bis schwere körperliche Arbeit im Freien bei leichter Bekleidung beziehen. Als Basismassnahme (Stufe 1) ist die frühzeitige Planung weiterer Schutzmassnahmen vorgesehen. Die Mitarbeitenden sind betreffend UV-Strahlung und Hitze zu instruieren und das nötige Material für den Hitzeschutz zu beschaffen. Bereits jetzt sind geeignete Kopfbedeckungen und Sonnencrème einzusetzen.

Bei Temperaturen von 21 bis 27 Grad (Stufe 2) empfiehlt die Suva, frisches Wasser und wenig gesüssten Tee bereitzustellen. Ausserdem sollen beschattete Plätze für Pausen eingerichtet und exponierte Arbeitsplätze wenn möglich beschattet werden. Ausserdem sind leichte Kleider zu tragen. Selbstverständlich müssen diese aber weiterhin die Vorgaben der ESTI-Weisung 407 erfüllen. Die Suva rät weiter, schwere Arbeiten wenn möglich auf den Morgen zu verlegen.

Bei Temperaturen von 28 bis 32 Grad (Stufe 3), wie sie im Juni und Juli dieses Jahres zu beobachten waren, sollen die Mitarbeitenden stärker auf das Befinden ihrer Kolleginnen und Kollegen achten. Der Arbeitsrythmus und die Arbeitszeiten sollen besser an die Bedingungen angepasst Möglichkeiten zur Erfrischnung (kühle Getränke, kalte Handtücher o.ä.) bereitgestellt werden. Auch rät die Suva zu genügend Zeit für Erfrischungspausen.

Ab einer Temperatur von 33 Grad empfiehlt die Suva, dass die Mitarbeitenden gegenseitig vermehrt auf Anzeichen von Hitzeerkrankungen achten sollen (Schwindel, Übelkeit, Krämpfe, Konzentrationsstörungen, ect.). Schwere Arbeiten sollen auf das absolute Minimum reduziert werden. Ausserdem rät die Suva zu stündlichen Pausen von 15 Minuten. Ausserdem sollen isotonische Getränke abgegeben werden, die den Salzverlust ausgleichen. Falls verfügbar sind auch weitere Kühlmethoden zu prüfen.

Büroarbeit

Aber auch Büroangestellte, die an heissen Tagen drinnen arbeiten, sind nicht von den Auswirkungen grosser Hitze geschützt. Das SECO empfiehlt, die Lufttemperatur auf mind. 1,2m Höhe und die relative Luftfeuchtigkeit in den Arbeitsräumen zu messen und zu notieren. Aus der Kombination der Messwerte und der Arbeitsintensität leitet das SECO verschiedene Vorsorgemassnahmen sowie technische und organisatorische Schutzmassnahmen ab. 

Solange das Raumklima angenehm ist, sind keine Massnahmen nötig. Wenn es sich weiter erwärmt, sind erste Vorsorgemassnahmen wie morgendliches Durchlüften, das Schliessen von Storen und Jalousien, das Schliessen von Fenstern und angepasste Kleidung zu treffen. Bei warmen bis heissem Raumklima sind zusätzlich technische Massnahmen wie Beschattung von Fenstern, die Reduktion von Wärmequellen und der Einsatz von Ventilatoren angezeigt. Ausserdem empfiehlt das SECO regelmässige Pausen und den Zugang zu Getränken. Ausserdem ist die Erste Hilfe zu gewährleisten. 

Sobald das Raumklima heiss ist, sind möglichst viele der oben genannten technischen, organisatorischen und persönlichen Massnahmen umzusetzen. Ausserdem sind die Mitarbeitenden dazu anzuhalten, analog zur Arbeit im Freien, stärker auf das Befinden ihrer Kolleginnen und Kollegen zu achten.