Bruttoinlandprodukt im 1. Quartal 2023: Schweizer Wirtschaft wächst
Das Sportevent-bereinigte BIP der Schweiz wuchs im 1. Quartal 2023 um 0,5 %, nach 0,0 % im 4. Quartal 2022. Die inländische Nachfrage entwickelte sich robust. Im Zuge steigender Warenexporte wuchs auch das verarbeitende Gewerbe leicht.
Die inländische Endnachfrage (+0,9 %) wuchs im 1. Quartal stärker als im historischen Mittel. Der Staatskonsum (+0,0 %) stagnierte, doch der private Konsum (+0,6 %) stieg substanziell. Insbesondere wurden die Konsumausgaben für Dienste deutlich erhöht, so im Bereich Mobilität und Tourismus. Getragen von der weiteren Erholung der Reisetätigkeit, stieg die Wertschöpfung in der Branche Transport und Kommunikation (+0,7 %) sowie im Gastgewerbe (+1,0 %) überdurchschnittlich stark an.
Die Konsumausgaben für Waren entwickelten sich verhaltener. Entsprechend ging die Wertschöpfung im Detailhandel (−0,4 %) leicht zurück, ausgehend von einem hohen Niveau. Gestützt durch den Grosshandel und den Handel mit Automobilen, resultierte für den Handel (+2,1 %) insgesamt trotzdem ein positives Quartalsergebnis. Auch die meisten anderen Dienstleistungsbranchen entwickelten sich im 1. Quartal positiv, darunter der bedeutende Sektor der unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,2 %), der Gesundheitssektor (+0,7 %) und der Unterhaltungssektor(+1,2 %).
Zur soliden Entwicklung der Binnennachfrage trug im 1. Quartal auch die Investitionstätigkeit bei. Die Ausrüstungsinvestitionen (+2,6 %) wurden deutlich ausgeweitet. Dazu trugen hauptsächlich die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Fahrzeuge bei, doch auch die übrigen Rubriken wuchsen in der Summe leicht. Die Bauinvestitionen (−0,1 %) entwickelten sich im Wesentlichen stabil. Nach einigen schwachen Quartalen stieg die Wertschöpfung im Baugewerbe (+0,8 %) wieder an, gestützt von steigenden Umsätzen im Tiefbau- und Ausbaugewerbe.
Nach drei negativen Quartalen in Folge legte auch die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe (+0,3 %) wieder leicht zu. Zwar verzeichnete die chemisch-pharmazeutische Industrie einen Rückgang auf hohem Niveau (−0,6 %). In den übrigen Industriebranchen stieg die Wertschöpfung hingegen: Exporte und Umsätze konnten ausgeweitet werden, u. a. im Bereich der Maschinen und der Fahrzeuge. In der Summe wuchsen die Warenexporte breit abgestützt über Rubriken und Länder (+4,0 %).
Hingegen gingen die Dienstleistungsexporte (−0,9 %) zurück. Im Zuge rückläufiger Exporte von Finanzdiensten gab auch die Wertschöpfung in der Finanzbranche (−4,1 %) wie in den Vorquartalen spürbar nach. Gleichzeitig stiegen die Importe von Waren und Dienstleistungen (+3,6 %). In der Summe war der Beitrag des Aussenhandels zum BIP-Wachstum leicht negativ.