Sanitäre Einrichtungen auf dem Bau

Zwar existieren seit 2015 klare Bestimmungen seitens des Bundes zum Thema Toiletten auf den Baustellen. Nach wie vor sehen sich die Mitarbeitenden mit fragwürdigen Bedingungen konfrontiert. Die Erfahrungen aus der ersten Corona-Welle könnten für Verbesserungen sorgen.

Im Zusammenhang mit den verschärften Bestimmungen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zur Eindämmung von COVID-19 sind auch die hygienischen Zustände auf den Baustellen in den Fokus gerückt. In der Vergangenheit sahen sich insbesondere die Berufsleute des Ausbaugewerbes mit hygienisch fragwürdigen Verhältnissen konfrontiert. Oftmals beschränkten sich die sanitären Anlagen auf Baustellentoiletten ohne fliessend Wasser, die nur selten gereinigt wurden. Dabei gibt es eigentlich seit 2015 klare rechtliche Vorgaben.

Das SECO legt in seinen Wegleitungen zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz fest, dass auf Baustellen pro 20 Beschäftige mindestens eine Toilette bereitstehen muss. Waschanlagen und Toiletten haben sich an den betrieblichen Verhältnissen zu orientieren. Das bedeutet, dass sie der Art der Arbeit, dem Arbeitszeitsystem, dem Grad der Verunreinigung der Arbeitnehmenden und der Arbeitskleidung entsprechen müssen. Zwar kann unter erschwerten Bedingungen, z.B. bei kurzfristigen oder kleinen Baustellen oder im Ausbaubereich, von den Bestimmungen abgewichen werden. Dies aber nur, wenn für gleichwertige Ersatzmassnahmen gesorgt wird, welche den betrieblichen Bedingungen angepasst sind.  Alle Anlagen müssen in hygienisch einwandfreiem Zustand gehalten werden. Nicht zuletzt ist ausserdem darauf zu achten, dass für Frauen und Männer getrennte Einrichtungen oder zumindest die getrennte Benutzung dieser Einrichtungen vorzusehen sind.

Zur COVID-19-Prävention hat der Bund für Arbeitgebende verschiedene Bestimmungen erlassen und Massnahmen für Betriebe vorgeschlagen. Wichtig war dabei auch die Verbesserung der Hygiene auf den Baustellen. Insbesondere wurde gefordert, dass alle Personen in ihren Unternehmen Zugang zu Wasser und Seife haben und mobile Toiletten regelmässig und gründlich gereinigt werden. Das hat dazu beigetragen, dass die geltenden Anforderungen in letzter Zeit besser erfüllt wurden. Es ist nun wichtig, dass das Bewusstsein für die Problematik bestehen bleibt. Es sind die prekären Verhältnisse auf den Baustellen, die dazu beitragen, dass junge Berufsleute auf eine Karriere im Gebäudetechnikbereich verzichten. Dabei ist auch die Bauherrschaft besser für die Bedürfnisse der Fachkräfte zu sensibilisieren.