Lehrstellenvergabe 2020 grösstenteils abgeschlossen
Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt haben während des Sommers 2020 ihre Massnahmen zur Stabilisierung des Lehrstellenmarktes intensiviert. Dank dieser Massnahmen und dem Engagement der Lehrbetriebe konnten schweizweit per Ende September 2020 sogar etwas mehr Jugendliche als 2019 eine berufliche Grundbildung in Angriff nehmen. Hinsichtlich der Integration auf dem Arbeitsmarkt entwickelte sich die Zahl der arbeitslosen Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger über die Sommermonate 2020 ähnlich wie in den Vorjahren.
Insgesamt spiegeln die von der Task Force «Perspektive Berufslehre 2020» eingeholten kantonalen Trendmeldungen eine stabile Lehrstellensituation. Gesamtschweizerisch sind per Ende September 2020 rund 76'500 Lehrverträge unterzeichnet worden. Dies sind leicht mehr als im Jahr zuvor. Mit Blick auf die Verlängerung der Frist für Lehrvertragsabschlüsse bis Ende Oktober 2020 stehen die Chancen gut, dass noch weitere Jugendliche, insbesondere in Regionen, die die Vorjahreswerte noch nicht erreicht haben, eine Lehrstelle finden.
Auch künftig sollen in der Schweiz genügend Lehrstellen angeboten werden. Dies trotz der wirtschaftlich angespannten Siutation. Die Task Force «Perspektive Berufslehre 2020» hat deshalb die «Berufsbildungs-Challenge» www.prolehrstellen.ch lanciert. Ziel ist, den Betrieben die sich bisher während der ganzen Pandemie für die Berufsbildung stark gemacht haben, Wertschätzung entgegen zu bringen. Zudem sollen sich möglichst viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den sozialen Medien zur Berufsbildung bekennen um auch andere Betriebe von der Berufslehre zu überzeugen. Denn das Vorbild von engagierten Verfechterinnen und Verfechtern der Berufsbildung macht die Schweiz stärker. Je mehr Ausbildungsbetriebe sich an der Challenge beteiligen, desto grösser der Erfolg.
Nachdem sich im Juli und August traditionell vermehrt Schul- und Lehrabgänger/innen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren meldeten, bildete sich die Jugendarbeitslosigkeit im September bereits wieder zurück. Die Entwicklung über die Sommermonate zeigte dabei eine ähnliche Dynamik wie in den Vorjahren. Vergangene Krisen haben gezeigt, dass Jugendliche bei einer wirtschaftlichen Erholung überdurchschnittlich profitieren können. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird daher der Konjunkturverlauf in den kommenden Monaten sein.
Die Arbeitslosenversicherung (ALV) verfügt über zahlreiche Instrumente, welche sich an Jugendliche richten, wie arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) und insbesondere Berufspraktika. Mit steigender Arbeitslosigkeit baut die ALV ihre Massnahmen weiter aus. Zudem wurde seit März 2020 die Kurzarbeitsentschädigung für arbeitslose Jugendliche ausgeweitet: Unternehmen in Kurzarbeit können Lernende einstellen und weiter beschäftigen; Berufsbildner/innen, die einen Arbeitsausfall erleiden und weiterhin Lernende in ihrer Ausbildung unterstützen, haben Anrecht auf Kurzarbeitsentschädigung.